Der Juli dümpelte ein wenig zäh so vor sich hin. In diesem Jahr scheint es so zu sein, dass mir die Monate sehr unterschiedlich vorkommen, manche fliegen einfach so vorbei, andere ziehen sich wie Kaugummi. So bewusst ist mir das noch nie aufgefallen, obwohl das bestimmt in jedem Jahr so war.
Dank der Corona-Lockerungen konnte ich ein paar Dinge erledigen, die ich erledigen musste und wollte und ich bin froh darüber. Ansonsten bleiben wir aber doch eher zu Hause und genießen es, zusammen zu sein. Die Tochter ist so oft hier, wie es möglich ist, den Sohn und die Schwiegertochter in Spe sehen wir über Face-Time oder Skype. Elternbesuche halten wir kurz, aber wir sehen uns wieder. Freunde treffen wir zu gemeinsamen Spaziergängen und zum Grillvergnügen in den ganz großen Gärten. Glücklicherweise geht das. Die Strickgruppe trifft sich wieder, privat, in kleinem Rahmen und wann immer es möglich ist, in den verschiedenen Gärten. Das tut so gut, so ein kleiner Austausch zwischen Gleichgesinnten. Das hat uns allen sehr gefehlt.
Gestrickt habe ich wieder, das Strickmojo war wohl nur kurzfristig zu einem Besuch bei Freunden. Ein großes Tuch wurde fertig, zwei Paar Socken, ein Babyjäckchen und an meinen verschiedenen Decken habe ich tatsächlich auch weiter gemacht. Die Fotos vom Tuch, dem Babyjäckchen und von den Decken reiche ich nach, teilweise weil es Geschenke sind, teilweise, weil ich noch Fäden vernähen muss und schöne Fotos machen.
An der Nähmaschine habe ich gesessen und Leseknochen genäht. Das ging sogar für mich als „Nähgasteniker“ überraschend leicht und hat viel Spaß gemacht. Nach dem, den ich Euch hier schon gezeigt habe, sind noch drei weitere entstanden.
Außerdem habe ich mich auch noch an neuen Dingen erprobt. EPP – English Paper Piecing fasziniert mich schon lange. Da hatte ich ja Anfang des Jahres mit meiner Münchner Freundin schon erste Erfahrungen gesammelt und habe jetzt probeweise ein kleines Nadelkissen aus Hexagonen gemacht. War sehr einfach und ging ziemlich schnell. Nun hefte ich gerade weitere Hexagone für einen Buchumschlag, den ich gerne noch nähen möchte. Und für einen Projektbeutel, der mir zufällig über den Bildschirm flackerte.
An vielen anderen Stellen geht es mit kleinen Schritten und viel Beharrlichkeit auch vorwärts. Inzwischen ist es aber auch bei der Arbeit ruhiger geworden und ich nutze die Chance, und gehe gelegentlich eine Stunde früher nach Hause. Die Einkäufe erledigt der Mann, der nach vier Monaten Home-Office gerne Gelegenheiten nutzt, mal unter Menschen zu gehen. Und sei es nur beim Einkaufen. So schaffe ich endlich mal etwas mehr als in den vorangegangenen Monaten.
Nun bin ich sehr gespannt, was der August bringen wird.